Es ist ein hartnäckiges Gerücht, dass der Versicherungsschutz für Elektrofahrzeuge bedeutend teurer sein soll als der für Verbrenner. Ob man einen klassischen Benzin- beziehungsweise Dieselmotor fährt oder bereits mit einem modernen Elektroakku unterwegs ist, macht bei den Versicherungskosten per se keinen Unterschied, es kommt vielmehr auf den Versicherer an. Ebenso wenig stimmt es, dass E-Autos häufiger zu einem Versicherungsfall werden als Verbrenner.

Ein Impuls von Andreas Berger, Geschäftsführer der SG IFFOXX Assekuranzmaklergesellschaft mbH. Ein Unternehmen der Aon Gruppe

Grundsätzlich besteht für E-Autos ein genauso umfassender Versicherungsschutz wie für herkömmliche Fahrzeuge. Es wird also auch hier im Rahmen der Kaskoversicherung zwischen dem Teilkasko- und dem Vollkaskomodell unterschieden.

Dieser Schutz ist aber zusätzlich auf die speziellen Anforderungen bei Elektrofahrzeugen zugeschnitten. Entsprechende (Zusatz-)Leistungen decken die spezifischen Bedürfnisse bei E-Autos ab. Das betrifft insbesondere den Akku. Dieser ist sozusagen das Herzstück eines Elektrowagens. Wird er beschädigt, kann es richtig teuer werden. Die meisten Versicherungen versichern den Akku daher automatisch mit. Weitere Bestandteile beziehen sich beispielsweise auf das Ladekabel oder die eigenen Ladestation beziehungsweise Wallbox. Die Vollkasko bietet dabei meistens eine Allgefahrendeckung für den Akku oder Schäden an der Ladestation.

Weitere Bausteine, die eine gute Elektro-Autoversicherung abdecken sollte, sind: (Folge-) Schäden am Akku oder Ladekabel durch Tierbiss oder Kurzschluss, Überspannungsschäden an elektrischen Fahrzeugbauteilen durch Blitzschlag, kein Abzug „neu für alt“ beim Akku, Kosten für die Lagerung des beschädigten Fahrzeugs in einem Wassercontainer, Entsorgungskosten des kontaminierten Wassers sowie Schäden an der festinstallierten Ladestation durch Fehlbedienung oder Vandalismus.

Weitere empfehlenswerte, aber nicht ganz so dringende Versicherungsbausteine sind: Diebstahl des Ladekabels während des Ladevorgangs, Kosten an Zustandsdiagnostik und Restwertermittlung des Akkus sowie Ausbau- und Verbringungskosten des Akkus bis zur nächsten Rücknahmestelle im Zuge der Entsorgung.

Quellen:
12. VMF-Branchenforum, Vortrag „Versicherungsfragen zur E-Mobilität“, Andreas Berger (AON)
https://www.adac.de/produkte/versicherungen/autoversicherung/e-autoversicherung/