Die Digitalisierung erhält Einzug an Tankstellen. Dabei treffen Kundenerwartungen, Bedürfnisse von Flottenverantwortlichen und diverse Möglichkeiten im Rahmen des technischen Fortschritts aufeinander. Nur wenn alle Beteiligten zufrieden sind und die entsprechende Technik zuverlässig funktioniert, lässt sich die Zukunft des autonomen Bezahlens einläuten. Zudem wird dadurch die Elektrifizierung der Flotten begünstigt.

Zum einen wird auf vernetzte Autos und autonome Fahrzeuge gesetzt. Zum anderen erfordern neue Antriebsmodelle und Währungen ein Umdenken oder zumindest eine Erweiterung der klassischen Bezahlmethoden. Das autonome Bezahlen ist gerade im Bereich der Elektromobilität von Vorteil und beschleunigt das Wachstum der Elektrifizierung. Denn oftmals ist (europaweit) digitale Ladesoftware in Stromladesäulen integriert. Daraus ergibt sich ein Kreislauf des Fortschritts: Damit die Nutzer:innen von Firmenwagen mit einem E-Fahrzeug allzeit mobil sind, bietet sich ein autonomer Zugang zu den Ladesäulen an. Wenn dadurch wiederum die Nachfrage an Elektrostrom steigt, wird im Gegenzug die Ladeinfrastruktur für E-Autos weiter ausgebaut.

Im November 2021 hat Michael Brell, Strategiemanager bei BP/Aral, beim 12.VMF-Branchenforum die BP Payment Strategie von der Kundenerwartung über die technologische Plattform bis hin zur Vorbereitung auf die Zukunft des Bezahlens erläutert. Ziel sei es, Flottenmanager:innen und Fahrer:innen einen bedürfnisorientierten Service bieten zu können. In Zusammenarbeit mit Mercedes-Benz wurden zu dieser Zeit digitale Kraftstoffzahlungen in Großbritannien getestet und es geht voran. Im Mai 2022 hat Aral deutschlandweit Plug&Charge eingeführt. Mithilfe verschlüsselter Kommunikation identifiziert die Ladesäule das angeschlossene E-Auto sowie den bestehenden Ladevertrag und startet den Ladevorgang binnen kurzer Zeit. Nach Beendigung des Ladevorgangs erfolgt die Bezahlung automatisch auf Basis des Vertrags, den die E-Mobilisten mit ihrem E-Mobilitätsdienstleister geschlossen haben. Die Digital Charging Solutions GmbH, ein Joint Venture von bp, Mercedes-Benz Mobility AG und BMW Group AG, bietet inzwischen mit Lösungen wie „Mercedes me Charge“ einen einfachen und standardisierten Zugang zu Ladesäulen in ganz Europa an. Aral pulse arbeitet darüber hinaus auch mit anderen großen Automobilherstellern wie mit dem Volkswagen Konzern zusammen, um dieser wegweisenden Technologie zum Durchbruch zu verhelfen.

Aus Sicht der Fahrer:innen sollten der Zugang zu einer Ladesäule sowie der Bezahlvorgang an einer Tankstelle einfach und sicher vonstattengehen. Der serviceorientierte Komfort des autonomen Bezahlens sorgt für einen unkomplizierten Ablauf. Ladesäulen lassen sich sogar im Voraus reservieren. Aber auch im Hintergrund laufen die Prozesse dank digitaler Möglichkeiten reibungsloser. Die Wahlfreiheit lässt Fuhrparkmanager:innen selbst entscheiden, welche Bezahlmethode für ihre Flotte geeignet ist. Das digitale Bezahlen ist dabei nicht auf den eigentlichen Tank- beziehungsweise Ladevorgang beschränkt, sondern lässt sich meist auf das gesamte Produktportfolio einer Tankstelle anwenden. Die Rechnung ist immer mit Datum und ausgewiesener Mehrwertsteuer für alle fahrzeugmobilitätsbezogenen Dienstleistungen versehen, sodass sich die Finanzbuchhaltung problemlos abwickeln lässt.

Damit all diese Vorgänge zuverlässig funktionieren, ist ein ausgeklügeltes System technischer Prozesse notwendig: Im ersten Schritt lösen die Kund:innen im Auto das virtuell integrierte Bezahlen aus, zum Beispiel via Mobile Payment oder einer In-Car-Software-Integration. Meist können damit sämtliche von der Tankstelle angebotenen Leistungen beglichen werden. Der Vorteil: Der Zahlprozess erfolgt vollkommen interaktions- und kontaktfrei. Das Fahrzeug regelt alles von selbst. Auf die verknüpften Plattformen haben die Flottenmanager:innen jederzeit Zugriff und Flottenverantwortliche können in wenigen Minuten Rechnungen einsehen, Transaktionen verfolgen oder Karten und PINs bestellen.