„Den VMF zu gründen, hat sich gelohnt“
Rückblick auf 25 Jahre VMF in besonderem Ambiente / Netzwerken auf der Spree / Podiumsdiskussion: Chancen und Risiken durch chinesische Hersteller

Bad Homburg, im November 2023. Anfang September 1998 ist der Verband markenunabhängiger Mobilitäts- und Fuhrparkmanagementgesellschaften e. V. (VMF) gegründet worden. Um das 25-jährige Bestehen gebührend zu feiern, lud der Verband Mitglieder, Premium- und Kooperationspartner, Vertreter aus der Automobilbranche, Medienvertreter sowie alte Weggefährten auf das Medienschiff „ThePioneer One“ nach Berlin ein. Die 100 Gäste freuten sich auf einen Blick zurück, aktuellen Austausch und die Diskussion zu laufenden und zukünftigen Marktveränderungen.

Der VMF wurde 1998 gegründet – zu einer Zeit, als die Leasingquote bei circa 19 Prozent lag und in der die Rückgabe von Fahrzeugen und die Bewertung von Schäden ein noch weitestgehend rudimentär beschriebenes Feld waren. Damals noch als Verband markenunabhängiger Autoleasing- und Fuhrparkmanagementgesellschaften e. V. (VMAF) war das Ziel jedoch dasselbe wie heute: Kräfte bündeln, um eine gemeinsame Plattform der Zusammenarbeit zu schaffen. „Wir wollten Themen angehen, die uns intern bewegt haben und die gemeinsam mit vereinten Kräften wesentlich besser gelöst werden konnten, wie die Umsetzung von Standards für die Branche. Die branchenrelevanten Prozesse sollten verbessert und die gesamte Transparenz deutlich erhöht werden, mit signifikanten Vorteilen für unsere Kunden, aber auch für alle Mitgliedsunternehmen“, resümiert Frank Hägele, Vorstandsvorsitzender des VMF, die Intention hinter der Gründung.

Rückblick auf die Highlights: Der Faire Rücknahmeprozess und mehr

VMF-Chef Hägele fasste in seiner Jubiläumsrede die Highlights zusammen. Er startete zufällig selbst auch im Jahr 1998 in der Leasingbranche und zwar – ein noch größerer Zufall – als Assistent des VMF-Gründungsvorsitzenden und damaligen ALD-Chefs Wilfried Multusch. Was ist in dem Vierteljahrhundert geschehen? „Wir haben uns als Berater zu mehr Wirtschaftlichkeit und Effizienz im Fuhrpark gesehen und hatten und haben dabei hohe Ansprüche, die wir durch einen Aktivitäten-Dreiklang erfüllen wollten und zum größten Teil auch konnten: Analysen und Studien, Vernetzung von Experten aus Industrie und Branche sowie die Unterstützung und Moderation von Veränderungen durch Branchenstandards und Werkzeuge“, so Hägele.

Gemeinsam mit verschiedenen Partnern wurden so im Laufe der Jahre zahlreiche Studien zu hochaktuellen Themen erstellt. Dazu gehörten beispielsweise der Umweltschutz im Fuhrpark, dem man sich bereits 2008 widmete, der Rücknahmeprozess von Leasingfahrzeugen, sowie ganz aktuell das Auto-Abo, Wertstrategien der Hersteller und eine Analyse der Entwicklung des Gebrauchtwagenmarktes.

Vernetzung und Erfahrungsaustausch fand in internen Arbeitskreisen, interdisziplinären Projektteams mit Kolleginnen und Kollegen aus Mitglieds- und Partnerunternehmen, rund 60 Mitgliederversammlungen sowie in insgesamt 15 Branchenforen statt mit vielen Vorträgen zu operativen und strategischen Themen, Keynotes zu Leitthemen des VMF und dem Austausch mit Persönlichkeiten aus der Automobilindustrie wie auch Wissenschaftlern und Fachexperten verschiedener Branchen.

Weitere Highlights, die nicht nur den Kunden viel Geld, Zeit und Ärger erspart haben, sind die entwickelten Branchenstandards. „Veränderungen und Verbesserungen von Prozessen waren uns von Anfang an ein wichtiges Anliegen. Kundenbefragungen und Studien sowie die Expertise von Premiumpartnern waren oft die Grundlage für die erfolgreiche Entwicklung richtungsweisender Branchenstandards, dokumentiert durch Qualitätssiegel und praxisnahe Werkzeuge. Der Ansatz: Fuhrparkstandards setzen und durch konzentrierte Aktionen die Qualität des Angebotes im Fuhrparkmanagement nachhaltig verbessern“, so Hägele. Im Laufe der Jahre sind somit neben dem Qualitätssiegel „Die Faire Fahrzeugbewertung VMF“, auch die Standard-Fuhrparkausschreibung, das Siegel „Die Faire Fahrzeugrückgabe VMF“ und „VMF Service Plus – der automatisierte Prozess bei Wartung & Inspektion“ entwickelt worden.

Marktveränderungen, Chancen und Risiken durch chinesische Hersteller

Nach dem Überblick zu den Highlights lag das Augenmerk auf aktuellen Begebenheiten sowie einem Blick in die Zukunft. Damit leitete Hägele zur anschließenden Podiumsdiskussion über mit Chelsea Spieker als Moderatorin der Pioneer One, sowie Rebecca Hübler (Executive Director bei Sixt), Philipp Hempel (Senior Director Sales MG Motor Deutschland) und Steve Reichert (Senior Manager Retail, Fleet & Mobility bei MHP), die aus ihren verschiedenen Perspektiven über den Markt und die neuen Hersteller aus China diskutierten. In der Panel-Diskussion, die vor allem auch das gesamte Publikum einbezog, wurde engagiert und kritisch abgewogen, was das für den deutschen Markt bedeutet. Der Tenor: Chinesische Marken seien eine ernstzunehmende Konkurrenz für deutsche Hersteller, ein wesentliches Augenmerk müsse aber noch auf die Vertriebsmodelle, den Service und die Prozesse mit Marktteilnehmern, wie Leasing- und Vermietgesellschaften gelegt werden. Klar war auch, dass sich langfristig nicht alle chinesischen Marken durchsetzen werden, viele seien aber gekommen, um zu bleiben, so Hägele. Durch Impulse und Fragen der Gäste wurde vor allem auch angeregt über After Sales und Restwerte von Elektrofahrzeugen gesprochen.

Fazit der Veranstaltung: Die Anwesenden waren sich einig, dass der VMF den Kunden aller Mitgliedsgesellschaften, aber auch den Mitgliedern selbst und Premiumpartnern signifikanten Nutzen gibt.  „Die Initiative, den VMF zu gründen, hat sich gelohnt. Wir freuen uns auf die nächsten Jahre und die weitere Zusammenarbeit“, resümiert Hägele.

„Wir wollten Themen angehen, die uns intern bewegt haben und die gemeinsam mit vereinten Kräften wesentlich besser gelöst werden konnten, wie die Umsetzung von Standards für die Branche“, beschreibt Frank Hägele, Vorstandsvorsitzender des VMF, die Intention hinter der Gründung des Verbandes.