Der Verband Markenunabhängiger Mobilitaets- und Fuhrparkmanagementgesellschaften fordert in der Corona-Krise, der Corona-Pandemie und dem Shutdown finanzielle Fördergerechtigkeit für alle Branchen, Liquiditätshilfen für den Mittelstand und zügige Lockerung des Shutdowns.
Der VMF fordert weitere Liquiditätshilfen für Mittelstand und Verbraucher
Der Shutdown anlässlich der Corona-Pandemie fordert allen, aber insbesondere der mittelständischen Wirtschaft und Verbrauchern ein Höchstmaß an Flexibilität und Liquiditätsreserven ab. Innerhalb von wenigen Tagen mussten in den Unternehmen zig unzählige digitale Arbeitsplätze in Homeoffices eingerichtet und Prozesse umgestellt werden, während die Kosten für die Mieten der fast leeren Büroräume weiterlaufen. Es galt, den Fortlauf der Geschäfte und der Kundenbetreuung zu garantieren. Bereits Anfang April, also rund 14 Tage nach dem Shutdown am 23. März 2020, spürten 92.4% der vom Deutschen Industrie- und Handelstag befragten 15.000 Unternehmen aller Branchen, die Auswirkungen¹ davon. So auch die Executive-Mitglieder und Premiumpartner des VMF – des Verbands der markenunabhängigen Mobilitäts- und Fuhrparkmanagementgesellschaften. Während bei einigen Premiumpartnern als Zulieferer der Automobilindustrie Produktionen für drei Wochen stillgelegt werden mussten, hatten die Mobilitäts- und Fuhrparkmanagementgesellschaften im VMF sehr schnell Stundungsanfragen zu bearbeiten. Denn 725.000 Unternehmen in Deutschland haben, laut Statista, bis zum 13. April 2020 bereits Kurzarbeit angemeldet. Und bis Ende des Jahres können es laut Schätzung der Bundesregierung 2,35 Mio. Kurzarbeiterinnen und Kurzarbeiter sein, was 10 Milliarden Euro Kosten verursachen soll. Verglichen mit der Finanzkrise 2009 von „nur“ 1,14 Mio. Kurzarbeitenden, eine Verdopplung.
Der Shutdown erfordert daher weitergehende finanzielle Hilfs- und Notfallmaßnahmen.
Der VMF hat anlässlich der Situation ein Positionspapier erstellt, das im Internet unter www.vmf-fuhrparkmanagement.de einsehbar ist. Daraus geht u. a. hervor, dass die bereits eingeführten und geplanten Hilfsprogramme sowie Notfallmaßnahmen der Bundesregierung dem VMF angesichts dieses Szenariums nicht weit genug gehen. Besonders müssten Liquiditätsengpässe bei Kundenunternehmen abgefedert werden können, ohne selbst als Leasinggeber und Autovermieter in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten. Schließlich konnten die Risikoeinschätzungen eines Shutdowns dieses Ausmaßes in keinem Planungsszenarium eines Unternehmens bisher berücksichtigt werden.
So fordert der VMF, dass u. a. der vom Bundesministerium für Finanzen geplante Notfallfonds, unbedingt neben der Absicherung von Miet- und Pachtausfällen, auch die Absicherung von Stundungs- bzw. Ausfällen bei Leasing- und Mietzahlungen beinhaltet! Denn neben dem Schutz der Gesundheit ihrer Mitarbeiter, möchten die VMF-Gesellschaften auch ihren Kundenunternehmen zur Seite stehen können, ohne dabei selbst in eine finanzielle Notlage zu geraten. „Bisher ist bei allen Mitgliedern und Premiumpartnern alles im grünen Bereich“, ist Marcus Schulz, Vorsitzender des Vorstandes des VMF erleichtert, nach einem virtuellen Branchentreff, das er am 17 April mit diesen durchführte. „Und das soll auch bei einem weiteren Anhalten des Shutdowns anlässlich Covid-19 so bleiben“, strebt Schulz an. Vorausschauend hat der Verband sich daher unter seinem Vorsitz – als assoziiertes BDL-Mitglied – der Initiative des Bundesverbandes deutscher Leasingunternehmen (BDL) und deren Verbändeallianz angeschlossen. Diese hatte Mitte März des laufenden Jahres ein klares Forderungspaket in mehreren Schreiben an Bundeswirtschafts- bzw. Bundesfinanz-ministerium platziert. Aktuell haben nämlich Leasing- und Autovermietungsgesellschaften – so auch die VMF-Mitgliedsunternehmen – keinen unmittelbaren Zugang zu den Programmen von KfW oder regionalen Förderbanken.
Das Forderungspaket des VMF und BDL beinhaltet unter anderem
- Die Öffnung der KfW- und Bürgschaftsprogramme,
- staatlich garantierte Liquiditätsfazilitäten für Stundungen sowie
- deren insolvenzrechtliche Unbedenklichkeit und
- Liquiditätssicherheit für Lieferketten der Leasing- und Autovermietungsgesellschaften.
Kundenunternehmen können nur auf die geltenden Gesetze und die Beantragung von Liquiditätshilfen verwiesen werden.
Da nicht nur die finanzielle Lage in Deutschland diffus ist, sondern auch die Gesetzeslage noch unklar, aufgrund von noch ausstehenden politischen Entscheidungen, ist derzeit ein konstruktiver Rat für Kunden und Mitglieder eine große Herausforderung. Auf Anfragen ihrer Kunden kann nur auf die aktuelle Gesetzeslage verwiesen werden. Um finanzielle Hilfen zu erhalten, müssten Anträge bspw. zur Aufnahme eines Förderkredits aus den KfW-Programmen oder aus den Programmen der Länder oder der Bürgschaftsbanken gestellt werden. Bei Liquiditätsengpässen rät der VMF, Liquiditätshilfen in Höhe der finanziellen Verpflichtungen für die nächsten 6 Monate über die Hausbank zu beantragen. Bei Stundungsanfragen wird empfohlen, die Entscheidung der Politik zu einem garantiegesicherten Stundungsmodell zur Überbrückung von Liquiditätsengpässen abzuwarten.
Die Wirtschaft wünscht zügige Lockerung des Shutdowns und finanzielle Fördergerechtigkeit.
An die Politik in Berlin und Brüssel gewandt appelliert der VMF – als Vertreter der markenunabhängigen Mobilitäts- und Fuhrparkmanagementgesellschaften – finanzielle Gerechtigkeit unter den Branchen walten zu lassen und alle Branchen im gleichen Umfang zu fördern. Zudem wäre eine überlegte zügige Wiederöffnung der Wirtschaft empfehlenswert. Die Gesundheit aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gilt es in erster Linie zu berücksichtigen. Der Schaden des Lockdowns sollte jedoch für alle Beteiligten – Unternehmen wie Verbraucher – begrenzt bleiben dürfen.
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Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1102886/umfrage/umfrage-zu-den-folgen-des-coronavirus-auf-die-geschaefte-deutscher-unternehmen/